FONAS-Eckpunktepapier 2019

Der Forschungsverband Naturwissenschaft, Abrüstung und internationale Sicherheit (FONAS) begrüßt die im Juli 2019 veröffentlichten Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung der Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland. Die Empfehlungen stellen zutreffend (und übereinstimmend mit dem FONAS-Forschungsmemorandum von 2015) fest, dass die naturwissenschaftliche und technische Friedens- und Konfliktforschung zwingend erforderlich sei und der Bedarf an ihr wachse, während sie gleichzeitig “in ihren Strukturen als prekär zu bezeichnen” sei (S. 55). Um dem zu begegnen, empfiehlt der Wissenschaftsrat „Bund und Ländern, die naturwissenschaftliche und technische Friedens- und Konfliktforschung an mindestens zwei Standorten, an denen sie bereits institutionell verankert ist, durch Einrichtung einer ausreichenden Anzahl dauerhafter Leitungsstellen (in der Regel zwei je Standort) und befristeter Qualifikationsstellen auszubauen” (S. 11, 61). Mit diesem Eckpunktepapier möchten wir als Fachverband der betroffenen Forscher*innen aufgrund unserer Erfahrungen Stellung beziehen, um so einen ersten Beitrag zur Umsetzung der Empfehlungen zu leisten.

Zusammenfassung:

  • FONAS begrüßt und unterstützt die Empfehlungen des Wissenschaftsrates für den Wiederaufbau der naturwissenschaftlich-technischen Friedensforschung, insbesondere zur Einrichtung von neuen, dauerhaften Leitungsstellen an mehreren Standorten.
  • Mögliche (schon etablierte) Standorte gibt es an der Universität Hamburg, der Technischen Universität Darmstadt und der RWTH Aachen.
  • Der Fokus auf unabhängige naturwissenschaftliche Arbeit ist wichtig. Dies schließt eigenständige Lehre im jeweiligen Fachgebiet mit ein.
  • Mehrere Stellen pro Standort sollten nach Möglichkeit mit unterschiedlichem naturwissenschaftlichem Fachhintergrund besetzt werden.
  • Naturwissenschaftlich-technische Friedensforschung profitiert von universitären Standorten (Expertise, Ausstattung, Vernetzung), aber auch von externen Forschungsinstituten (Diskussion, Politikberatung etc.). Eine enge Verzahnung verschiedener Stellen ist notwendige Voraussetzung für interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit.
  • Das Potential der Universitäten für experimentelle und theoretische Forschung sollte ebenso genutzt werden wie die Praxiserfahrung eigenständiger Forschungsinstitute.

Zum ausführlichen Eckpunktepapier

Forschungsmemorandum 2015

Im November 2015 haben die FONAS-Forschungsgruppen ein neues Forschungsmemorandum mit dem Titel „Naturwissenschaftliche Friedensforschung in Deutschland – Eine neue Förderinitiative ist dringend nötig“ veröffentlicht.

Forschungsmemorandum 1998

Im Juni 1998 haben die FONAS-Forschungsgruppen ein gemeinsames Memorandum zur Situation der naturwissenschaftlichen Friedensforschung in Deutschland herausgebracht. Mit diesem Memorandum soll auf die wissenschaftliche und politische Bedeutung der FONAS-Forschungsarbeit hingewiesen werden, die in keinem Verhältnis zu ihrer finanziellen Absicherung steht. Insbesondere im Hinblick auf die Bundestagswahl sollte damit ein Zeichen gesetzt werden, um ein Absterben dieser Forschungsrichtung zu verhindern.

Im Folgenden das Memorandum im Wortlaut und zum Herunterladen im Adobe-PDF-Format: FONAS-Forschungsmemorandum 1998